Bist DU ein „echtes“ Cargirl?
Zugegeben, die Frage ob „Du“ ein echtes Cargirl bist, ist etwas provokant…
jedoch beschäftigt mich diese Frage immer mehr. Bei meinen Streifzügen durch Instagram komme ich immer wieder in´s grübeln. Ergibt das, was ich mit dem Blog vorhabe auch wirklich Sinn? Wie ihr wisst, ist es mein Streben möglichst viele von euch Mädels zu bestärken, damit ihr euch selbst mehr zutraut. Ich möchte erreichen, dass ihr keine Angst davor habt, in einer Männerdomäne Fuß zu fassen, wenn dies euer Wunsch ist. Anleitungen sollen euch bei einfachen Dingen am Auto helfen und spannende Interviews von Frauen im Autobereich sollen euch inspirieren. Immer wieder entdecke ich Cargirl Profile, die voll sind von „nackigen“ Bildern… Warum?
Warum ich keine „nackigen“ Bilder von euch veröffentliche
Fast täglich bekomme ich auch Bilder zugeschickt, die einige von euch halbnackt an einem Auto zeigen. Ich danke euch wirklich für das Vertrauen, was ihr mir damit schenkt, diese Bilder zu zeigen. Dennoch möchte ich klarstellen, dass ich genau das nicht veröffentlichen möchte. Mein Blog und ich selbst, wir stehen dafür, dass Mädchen eben nicht einfach nur die nette Begleitung zu einem Fahrzeug sind. Ihr seid mehr „wert“, wenn ihr angezogen seid.
Ihr seid kein „Cargirl“ wenn ihr in Unterwäsche auf einer Motorhaube sitzt. Mädels, ich denke, dass ihr solche Bilder vielleicht irgendwann bereuen werdet. Diese Bilder von euch sind dann veröffentlicht und werden immer ein Teil eurer Online Identität sein. Vielleicht werden Sie auch von Personen gefunden, bei denen ihr euch um einen Job bewerbt. Ich möchte, dass ihr euch bestärkt fühlt und nicht, dass ihr euch irgendwann dafür schämt. Meine Verantwortung euch gegenüber verbietet es mir, solche Bilder einfach online zu stellen.
Fitness Trend vs. Cargirl Trend
Es gab und gibt immer noch den „Fitness Trend“, auf einmal waren alle Mädchen „Fitness Girlies“, das gleiche kann man teilweise mit dem beobachten, was für die meisten „Cargirls“ sind. Ich wiederhole mich zwar, ABER ich möchte, dass das Wort „Cargirl“ die Bedeutung wieder bekommt, die es ursprünglich haben sollte. Und zwar Mädels, die sich wirklich für Autos interessieren. Schaut doch auch mal in unsere Interviewreihe rein. Nicht Mädels, die sich halbnackt vor den Autos positionieren. Ich habe nichts gegen solche Mädels, wirklich nicht, aber mein Blog und ich vertreten eben das wirkliche Interesse an Fahrzeugen. Ich frage mich auch wirklich, was man mit solchen Bildern bewirken möchte?
Zur Ergänzung: Es ist schwer manche Bilder von ästhetisch zu „billig“ abzugrenzen. Ich möchte auch nicht sagen, dass es nicht Accounts gibt, die ich mir gerne ansehe, weil man merkt, dass die Mädels das Interesse an Autos mit dem professionellen Modeln verbindet. Einige haben wirklich professionelle und ästhetisch schöne Bilder. Es ist auch keine Aussage, die man generalisieren kann, ich möchte nur ausdrücken, dass ich bzw. wir als Blog es nicht direkt unterstützen und diese Bilder nicht posten werden.
Echtes Cargirl und echtes Interesse an Autos
Es gibt diejenigen Mädchen, die schon bevor sie selbst Auto fahren dürfen nur darauf hinarbeiten, Freunden schon beim Schrauben zusehen und helfen und über Autos lesen, die sich ganz der Vorstellung hingeben und sich nächtelang überlegen was wohl ihr erstes Auto sein könnte und davon träumen. Es gibt diese Mädchen, die gerne zu Autotreffen gehen und sich dort auch „alleine“ beschäftigen können, die nicht nur hingehen, weil der Freund dort halt hingeht, oder das momentan alle so machen. Man merkt euch früher oder später an, ob euer Interesse wirklich echt ist.
Wenn ihr euch unwohl bei solchen Treffen fühlt, oder es euch keinen Spaß macht, dann findet Kompromisse, aber vermiest den Leuten, die Spaß dabei haben nicht die Laune, weil ihr eigentlich gern woanders wärt. Lasst euch nicht mit den Autos fotografieren, wenn sie euch nichts bedeuten. Könnt ihr euch vorstellen, wie viel Arbeit und Liebe, Zeit (und Geld) in manch aufgebautem Auto stecken? Wenn euch das auch egal ist und ihr euch nicht damit identifizieren könnt, ist es wirklich schwer auf solchen Veranstaltungen Spaß zu haben.
Konkurrenz durch ein anderes „Cargirl“?
Seht auch nicht jede Frau, die dort ist, als Konkurrenz, oder habt keine Angst um euren Partner. Verbündet euch doch auch mit den Mädels, die dasselbe Interesse haben, zusammen können wir doch viel mehr bewirken. Ihr könnt eure Freunde im Normalfall alleine zu Treffen und Veranstaltungen gehen lassen, im Besten Fall interessiert er sich eh nur um die Fahrzeuge vor Ort. Und selbst wenn er einen Blick auf andere anwesende Mädels riskiert, es wird nicht gleich was passieren und falls doch, dann war es nicht der Richtige.
Ich habe schon einige Zuschriften deswegen bekommen und möchte euch einfach nur beruhigen. Ich wiederhole mich, aber: Ihr müsst Autos nicht mögen, weil euer Freund sie mag, wenn du kein echtes Interesse hast, dann ist es ok. Dann versuch nicht es vorzuspielen.
Ich möchte auch gerne von mir persönlich erzählen und von meinen ersten Tuning Fails. Es wird ja immer wieder geredet, bei mir heißt es zum Beispiel oft, dass ich erst durch meinen Freund zum Tuning und zur Autoliebe gekommen bin. Das ist so der Standardgedanke Nummer eins. Zweitens heißt es auch, dass meine Fahrzeuge gar nicht mir gehören würden sondern über die Firma von meinem Vater finanziert wären. Beides sind Lügen, die ich aber immer wieder hören muss. Jedoch kennen mich die meisten auch noch nicht so lange, um zu wissen, wie alles begann.
Wie die Leidenschaft zu Autos in mir erweckt wurde
In meiner Jugend, waren fast alle meiner damaligen hauptsächlich männlichen Freunde autoverrückt und darunter auch einige KFZ Mechaniker. Dadurch habe ich schon früh viel mit Autos zu tun gehabt. Mit meinem Papa habe ich früher sehr gerne die Familienautos gewaschen oder bin mit ihm samstags morgens zur Waschanlage gefahren. Ich habe auch die Fahrten mit meiner Mama zum Autohaus geliebt. Meine Eltern erzählen mir heute noch, dass ich als Baby am allerbesten im Porsche von meinem Papa damals geschlafen habe. Immer wieder wollte ich, dass er schneller fährt, als ich größer war. Später durften meine Schwester und ich im Transporter (Dreisitzer vorne) schalten üben, wenn mein Papa gefahren ist. Wir haben das geliebt.
Als es endlich soweit war und ich meinen Führerschein hatte, haben wir uns für einen Golf 4 als mein erstes Auto entschieden, dieses haben wir vom „Autohaus Braun“ *unbezahlte Werbung durch Verlinkung* bekommen. Ich war überglücklich, dass ich endlich selbst fahren durfte. Damals kam ich auch sofort auf die tolle Idee, dass ich selbst meine Seitenblinker tauschen könnte und habe die ersten Kratzer in den tollen Lack dabei verursacht. Aber ich wollte damals schon am liebsten alles selbst machen und sofort. Die nächstbeste Idee war, die Innenraumbeleuchtung mit blauem Lampenlack zu bearbeiten, ich glaube ihr könnt euch vorstellen, dass auch das schief ging.
Aber ich habe es versucht. Das wollte ich euch unbedingt über mich erzählen, ich möchte diese Geschichten über mich einfach nicht mehr hören und somit klarstellen, mein Freund hat absolut nichts damit zu tun, dass ich mich für Autos interessiere, meine Leidenschaft war schon nahezu immer da. Natürlich hilft er mir sehr bei meinen aktuellen Fahrzeugen und bei meinem vorherigen, dennoch ist er nicht der Auslöser dafür.
Erzählt mir doch über die Kommentarfunktion, wie ihr zur Autoleidenschaft gekommen seid und was ihr toll findet, oder was euch an der „Szene“ besonders nervt, lasst es einfach raus.
PS: Das Titelbild stammt im Original von einem guten Freund von mir: Picment Media, schaut gerne mal bei ihm rein.
Liebe Grüße, eure Julia
One Reply to “Bist DU ein „echtes“ Cargirl?”
Hallo, ich selber bin schon – seit ich ein kleines Mädchen bin – ein Auto-Fan. Das erste Tretauto als Säugling gehabt und anfangs auch immer am liebsten mit den Autos auf dem Straßenteppich gespielt … und wie toll es war, Papa in der Garage zuzusehen! Da war ich ungefähr 4. Die Barbie Puppen sollten erst später kommen – und natürlich fuhren sie auch ein Auto. 😀 Jetzt fahre ich einen kleinen Lupo (mein erstes Auto) und liebe ihn so, wie er ist. Ein paar Sticker dran, Fotos auf Instagram – und die Follower mögen ihn auch, obwohl nur wenig verändert wurde. Ich gebe zu das ich keine Schrauberin bin – behaupte auch nie das Gegenteil. Jedoch nerven mich andere Mädchen, die ihre Brüste vor ihren Autos präsentieren müssen, als hätten sie fast schon Komplexe. Und natürlich schrauben sie alles selber … mit ihren langen Gel-Fingernägeln. Leben und leben lassen, aber ich finde auch das sie die weibliche Autoszene billig wirken lassen. Und das ist ein bisschen schade! Schließlich werden dadurch alle Cargirls irgendwie unglaubwürdig … ich hab es auch nicht nötig, blank zu ziehen, das ist nicht meine Welt und ich bin kein Männer-Spielzeug. Das ist meine Meinung 🙂 LG Katharina